Tiere
Schon scheinbar seit jeher begleiten Haustiere den Menschen auf seinem Weg durch die Jahrtausende. Davor waren Tiere als erbeutbares Wild eine willkommene Erweiterung des menschlichen Speiseplans. Der menschliche Körper nimmt wichtige Stoffe aus tierischer Nahrung auf. Doch schon seit längerem ist das Verhältnis aus dem Gleichgewicht geraten und Fisch oder Fleisch wird nicht mehr als Ergänzung des Speiseplans, sondern als Hauptbestandteil betrachtet. Dieses Missverhältnis hat fatalen Einfluss auf unsere Umwelt und natürlich auch auf die Tiere die wir zum stillen dieser «Fleischlust» halten. Verzicht oder sehr bewusster Fleischkonsum sind sehr wichtige Massnahmen hin zu einer zukunftsorientierten Ernährung. Doch neben wichtigen Vitaminen und Spurenelementen welche wir nur künstlich oder über tierische Ernährung zu uns nehmen können bringen Tiere weiter positive Effekte mit sich. So können viele von ihnen Futter verzehren, welche für den menschlichen Körper nicht zersetzbar sind. Eine sehr eingeschränkte Haltung und Bejagung von Tieren hat meiner Meinung nach ihren Platz in der Ernährung der Zukunft. Doch dazu muss die Menschheit endlich verstehen das alle tierischen Produkte keine Massenwahre, sondern äusserst kostbare Lebensmittel sind. Die wir hierzulande keinen Falls täglich verzehren können. Dem entsprechend sollten Tiere nur mit Futter gefüttert werden, dass für Menschen nicht oder nichtmehr verzehrbar ist. Wie auch bei anderen Lebensmitteln soll auch bei Tieren möglichst alles genutzt werden. Denn oft sind zum Beispiel gerade in Dingen wie Innereien am meisten wichtige Stoffe enthalten. Werden genau diese nicht konsumiert ist das nicht nur äusserst verwerflicher Luxus, sondern auch eine Dummheit die mensch sich nicht leisten kann. Hinzu kommt, dass durch diese Ignoranz den getöteten Tieren, nicht mit dem gebührenden Respekt begegnet wird.
Signalkrebs
Portrait
Der Signalkrebs ist eine Süsswasserkrebsart, welche ursprünglich aus den Gebieten westlich der Rocky Mountains in Nordamerika stammt. Seit 1960 breitet sich die Art von Schweden her, wo sie vermutlich zu kulinarischen Zwecken eingeführt wurde, in ganz Europa aus. Hier stellt sie, wie auch andere nicht einheimische Flusskrebse ein grosses Problem für die drei einheimischen Krebsarten dar. Zum einen ist der Signalkrebs Wirt des Krebspesterregers, die Tiere können also die Krankheit übertragen ohne selbst davon gefährdet zu sein. Dadurch bedrohen alle aus Nordamerika stammenden Krebse die einheimischen Arten. Des Weiteren ist der Signalkrebs wie auch die beiden anderen aus Nordamerika stammenden Krebsarten ein gefürchteter invasiver Neozoon (starkvermehrende und einheimische Arten konkurrierende Spezies). Die Art gleicht im Aussehen wie auch im Lebensraum stark dem einheimischen Edelkrebs (Astacus astacus). Der Signalkrebs weist jedoch ein aggressiveres Verhalten auf. Da er sich stärker vermehrt als einheimische Arten, kann er diese in kurzer Zeit aus dem Gewässer verdrängen. Zudem ist er sehr aktiv im Erobern von neuen Lebensräumen.
Kulinarisch ist der Signalkrebs sehr interessant gerade auch durch seine Grösse von bis zu 15 cm bei männlichen Tieren und einem möglichen Gewicht von 200g. In der Verarbeitung gleicht er dem Hummer. Es lassen sich also sehr ähnliche Rezepte kochen. Es bietet sich an aus den Schwänzen der Tiere Tacos oder Raviolis herzustellen und die restlichen Teile der Tiere wie die Schalen zu einer Signalkrebs Bisque (Suppe) zu verarbeiten. So lässt sich auf einfache Art das ganze Tier verwenden und es entstehen zwei äusserst leckere Gerichte.
Der Signalkrebs bildet eine lokale Alternative zu Krebstieren aus dem Meer. Daher bietet sich der Konsum an. Wichtig ist es jedoch die Verwendung der Art immer als Schutzmassnahme der heimischen Fauna und Flora zu sehen. Das Ziel ist der Rückgang der Population und das Ersetzen mit Populationen einheimischer Arten, vor allem mit denen des Edelkrebs (Astacus astacus).
Der Signalkrebs ist in der Region Basel die am Stärksten vertretene Art. Seit 2019 wird er an mehreren Standorten befischt. Er darf per Gesetz nur an ausgesuchte Gastronomieanbieter verkauft werden. Dies zur Kontrolle der Verbreitung. Befischt werden die Krebse in der Nordwestschweiz einzig von Jan Rommerskirchen, dem Gründer von Flusskrebs Basel (http://www.flusskrebs-basel.ch/).
Pacifastacus leniusculus
Steckbrief
Signalkrebs (Pacifastacus leniusculus), ist in Europa ein invasiver Neozoon.
Fang: Der Signalkrebs wird hauptsächlich in den warmen Monaten befischt. Bei Wassertemperaturen unter 15 Grad Celsius gerät er in eine Starre und wird sehr träge.
Kulinarik: Regionale Nischen, Alternative zu anderen Schalentieren, darf nur in der Gastronomie genutzt werden!